DaF-Online-Tutorium

Blog des Projektseminars Online-Lernpartnerschaft im SS 09

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Szenario II (E-Mail)

Nach dem gemeinsamen Unterricht in Frankfurt, sollte der Kontakt virtuell fortgeführt werden. Dazu sollte im Sinne einer medialen Progression zunächst über E-Mail kommuniziert werden, da wir davon ausgehen konnten, dass dies für alle Beteiligten die bekannteste Kommunikationsform ist.
Für die erste E-Mail hat eine Arbeitsgruppe eine Vorlage erstellt, die dann zum Einsatz kommen sollte.

Im Folgenden berichten wir über unsere Erfahrungen:

Astrid
Nachdem wir die erste E-Mail abgeschickt hatten, war die Spannung groß, ob wohl eine Antwort zurückkommen würde. Ich habe zwei verschiedenen Tutees eine Mail geschickt und habe mich wirklich sehr darüber gefreut als wenigstens eine der beiden zurückgeschrieben hatte. Erstaunlicherweise war die Antwort auf die erste Mail auch sehr kreativ formuliert. Die Lernerin hatte auf die gestellten Fragen geantwortet, aber auch Persönliches über sich erzählt. Natürlich habe ich auch darauf reagiert und ebenfalls einige Fragen dazu gestellt. Ich hatte die Hoffnung, dass auch noch einmal eine Antwort zurückkommen würde. Leider war das nicht der Fall. Wenn der Kontakt weiter geführt worden wäre, hätte ich mir gut vorstellen können, dass die Lernerin davon hätte profitieren können.

Jiavi
Nachdem ich die erste E-Mail an mein Tutee Q aus China geschrieben habe, habe ich in kurzer Zeit eine Mail von ihm erhalten, die mir total gut gefallen hat. Inhaltlich hat er in der Mail nicht nur auf die gestellten Fragen geantwortet, sondern er versuchte auch darin über sein privates Leben (z.B. das Schulleben) hier zu erzählen. Sprachlich hat er noch Problem mit Zeichenregeln, sonst macht er schon wenig grammatische Fehler. Er schrieb in der E-Mail kein Chinesisch, das hat mir auch gut gefallen. Ich gehe deshalb davon aus, dass das Emailschreiben ihm Spaß macht und er davon sprachlich profitieren könnte. Ich habe eine Anwort mit meiner Korrektur verfasst, in der einige neue Fragen an ihn gestellt wurden. Jetzt freue ich mich auf seine nächste Mail.

Hannah:
Nachdem ich die erste E_Mail an meine beiden Tutees H. aus Urugay und T. aus Japan gesendet habe, musste ich erst mal eine ganze Zeit lang warten. Von T. habe ich bis heute nichts gehört und ich denke, dass auch nicht mehr unbedingt mit einer Antwort zu rechnen ist. Ich habe schon überlegt, ob ich noch eine Mail an ihn schreibe, habe mich aber dann dagegen entschieden, weil es ja ein freiwilliges Angebot an die Lernenden sein sollte und offensichtlich ist es nicht für alle genau das richtige. Von H. habe ich eine Mail bekommen, die mir gut gefallen hat. Offensichtlich hatte er sich große Mühe gegeben und es hat wirklich großen Spaß gemacht, die Mail zu lesen. Die Korrektur war dann schon etwas schwieriger. Ich habe die zahlreichen Fehler verbessert und eine Antwort verfasst, in der ich erneute Fragen an ihn gerichtet habe. Jetzt bin ich gespannt, ob nochmal eine Mail zurückkommt. Ich würde mich sehr darüber freuen.

Jeff
Meine Erfahrungen……hmmmmm, schwer zu sagen. Mein Partner hatte Probleme mit seinem Internet und hat mir nicht geantwortet, bis er in einem Internetcafe gelandet ist. Er hat sich entschuldigt, dass es so lange gedauert hat und wollte wissen, was das Wort “connect” auf Deutsch bedeutet. Er hat nicht so gefragt, aber er hat “connect” so geschrieben, wo das Wort “verbinden” oder Internetzugang” sein sollte. Interessant ist, dass er kein Englisch-Muttersprachler ist, aber er weisst, dass ich einer bin. Ich durfte aber nichts zu ihm auf Englisch sagen, also schrieb ich “Es heißt -Internetzugang- (Kein Englisch!)” Aber außerdem hat er nichts geschrieben. Die Fragen hat er nicht beantwortet, weil er meinte, dass er wieder zurückschreibt (was er immer noch nicht gemacht hat). Ich bin mir nicht sicher, ob es darum geht, dass er sich nicht mehr melden könnte, aber ich hatte das Gefühl, dass er keine Lust mehr hatte, weil ich seine erste E-Mail komplett korrigiert habe! Vielleicht dachte er, dass wir einfach reden würden und er hatte keine Lust mehr, nachdem er meine Kommentare gesehen hat.

Voichita
Ich habe drei Mails an H. geschickt. Die erste Mail war eine Einladung, Mails zu wechseln, und enthielt auch einige Fragen zur Person und zum Alltag von H. Darauf habe ich eine Antwort bekommen, in der H. meine Fragen beantwortet hat und mir im Gegenzug einige Fragen gestellt hat. Ich habe eine Antwort und die Korrektur der Mail von H. zurückgeschickt, usw.
Der E-Mail-Austausch war ein guter Anfang, da der persönliche Ansatz und das Eingehen auf den Partner Motivation geschaffen hat, zu kommunizieren. H. hat auch einen Einblick in den lebendigen Gebrauch der deutschen Sprache in einer authentischen Situation bekommen. Dadurch, dass H. die Korrekturen ihrer eigenen Mails bekommen hat,
erhielt sie die Möglichkeit, daraus zu lernen. Aber, da es nur wenige Mails gewesen sind, glaube ich nicht, dass es wirklich einen großen Unterschied gemacht hat. Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass ein solcher E-Mail-Austausch sehr hilfreich zum Erlernen einer Fremdsprache sein kann.

Marina
Der E-Mail-Austausch hat bei mir leider nicht geklappt. Ich habe die von uns im Voraus vorbereitete Vorlage ausgefüllt und an die für mich ausgewählte Deutsch-Lernerin (Tutee) geschickt. Ich bekam leider keine Antwort. Eventuell war der Kontakt nicht erwünscht. Oder aber liegt es daran, dass ich am Gruppen-Kennenlern-Termin in der Sprachschule nicht teilgenommen habe und meine Tutee mich nicht persönlich kennenlernen konnte.
Mein Fazit ist, dass einige Personen womöglich einen E-Mail Kontakt als eine persönliche Angelegenheit ansehen und somit nicht ihre sprachlichen Mankos einer unbekannten Person offenbaren wollen.

Viktorija
Eine E-Mail-Kooperation mit Lernenden aus Frankfurt ist, meiner Meinung nach, ein effektiver didaktischer Einsatz. Vor allem, weil er auf die Wirklichkeit bezogen ist und
über aktuelle Ereignisse unterhaltet. Der persönliche Kontakt mit dem E-Mail Partner stellt eine „Fern-Freundschaft“ dar, wo man eigene Erlebnisse schriftlich, extra auf die Kompetenz des Lernenden konzipiert und per E-Mail überträgt. Leider wurde mein
E-Mail nicht beantwortet. Vermutlich lag es daran, dass ich am Kennenlernen-Treffen nicht dabei war. Trotz nicht erhaltener Antwort finde ich die E-Mail-Aufgaben sehr
sinnvoll, sowie für den Lernenden als auch für den Tutor selbst.

Saskia S.
Der Eintritt in die Kontaktphase: die E-Mail
Im Rahmen unseres Seminars war es vor ein paar Wochen endlich soweit: die Kontaktphase begann. Dazu sind wir zunächst nach Frankfurt ins Zentrum gefahren und haben mit unserem Partnerkurs Übungen durchgeführt und die Stunde gestaltet. Der Gedanke dahinter war das Kennenlernen unserer zukünftigen Lernpartner. Zusammen haben wir Plakate entworfen, auf denen die Deutsch-Lerner Informationen über uns festhalten sollten. Zum Schluss wurden E-Mail-Adressen ausgetauscht mit dem Versprechen sich demnächst zu melden. Dies geschah meinerseits relativ bald. Ich schrieb an T. eine E-Mail und fragte sie allerlei Sachen. Diese waren noch relativ allgemein gehalten, da ich die Deutschkompetenz noch nicht genau einzuschätzen wusste. Inner-halb von zwei Tagen bekam ich eine Antwort und war überrascht, wie ausführlich und komplex mir geantwortet wurde. Natürlich haben sich ein paar Fehler eingeschlichen, aber die beliefen sich zumeist auf der Ebene der Orthografie. Ich hatte nicht erwartet, dass meine Lernpartnerin schon so sicher konjugieren und deklinieren konnte.
Ich habe ihre Mail korrigiert und mit einer Antwort versehen zurückgeschickt. Leider habe ich seitdem nichts mehr von T. gehört. Ich finde es sehr schade, dass der Kontakt abge-brochen wurde, denn er wäre mit Sicherheit für uns beide eine Bereicherung gewesen.

Simiao
Nachdem ich die erste E-Mail an meine beiden Tutees aus Korea gesendet habe, habe ich eine kurze Antwort von Ji bekommen.Die E-Mail war ganz kurz.Er hatte alle meine Fragen beantwortet, mehr hat er leider nicht gesagt.Beim Kennenlernen in Frankfurt fand ich, dass die beiden Brüder ein bisschen schüchtern waren. Song hat manchmal Koreanisch mit seinem Bruder gesprochen, und dann musste sein Bruder das ins Deutsch für mich übersetzen. Das fand ich teilweise nachteilig für Song,aber für Ji von Vorteil. Vielleicht hätte ich mehr sprechen und mehr schreiben sollen um die beiden zu aktivieren,deswegen habe ich beim Beantwoten der E-Mail mehr geschrieben, z.B. über meine Heimatstadt Peking und von mir habe ich viel erzählt. Ich hoffte, dass Ji auch über seine Heimatstadt etwas erzählen könnte. Aber es ist schade, dass ich bis heute die zweite E-Mail noch nicht von ihm bekommen habe.Ich finde E-Mail eine gute Idee um das Schreiben zu üben.Man hat Zeit zu überlegen, wie man formulieren soll. Man kann die Fehler eines Tutees herrausfinden und korrigieren, kann gleichzeitig Tipps dazu geben, das ist sehr hilfreich für das Erlernen einer Fremdsprache! Ich hoffe, dass meine Tutees mir zurückschreiben können, damit ich weiter helfen kann.

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